Unternehmertum im Parlament schwindet

Ein Kommentar von Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.

Die Bundestagswahl ist vorbei. Wir haben ein neues Parlament. Auch hat sich mit der Wahlreform der Bundestag auf 630 Abgeordnete verkleinert.

Das ist immerhin ein Anfang. Schon oft haben wir das Bundesparlament kritisiert, was unnötigerweise viel zu groß war und viel Geld verschlungen hat. Ganz zu schweigen von der Bürokratie, die wie eine Krake alles „verschlingt“.

Der Weg ist richtig, doch muss weiter verschlankt werden.

Leider stellen wir fest, dass die Zahl der Unternehmer immer weiter abnimmt. 2017 waren es 78, 2021 schon nur noch 51 und aktuell gerade einmal 37 Abgeordnete, die ein eigenes Unternehmen führen. Es ist bedenklich, wenn das deutsche Parlament nicht mehr die Gesellschaft abbildet und die Zahl an parteipolitischen Abgeordneten zunimmt. Natürlich spielt hier auch der Wegfall der FDP eine Rolle, wo traditionell die meisten Selbständigen beheimatet waren.

Menschen aus der Wirtschaft sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft und müssen auch in Berlin präsent sein. Gerade der Mittelstand gehört gestärkt. Er steht für Mut, Ideen und Taten, die unser Land nur voranbringen können. Daher sage ich, mehr Unternehmer in die Parlamente! Mehr wirtschaftliche Expertise für uns alle!

Gerade die klein- und mittelständischen Unternehmen, das – „Fußvolk“ – müssen dort vertreten sein, um Gehör zu finden. Leider ist der Fokus viel zu sehr auf den großen Unternehmen und großen Verbänden, die bereits bestens vernetzt und vertreten sind. Die kleinen Unternehmen und Verbände, die außerhalb der Ballungsgebiete für die Versorgung der Bevölkerung durch Handwerk und Handel das soziale Miteinander aufrechterhalten, fehlen.

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