Auch der Fachkräftemangel bedroht die Wirtschaft

In der Debatte wird meistens von einem Fachkräftemangel gesprochen, doch ist das nicht richtig. Wir befinden uns bereits in einem Zustand des Arbeitskräftemangels, der sich in Zukunft noch verstärken und unsere Wirtschaft weiter bedrohen wird. Gerade bei den klein- und mittelständischen Unternehmen ist das fatal und existenzbedrohend. Sie sind in großem Maße auf Arbeitskräfte angewiesen. Ohne sie kann der Betrieb einfach nicht mehr funktionieren. Wir kennen es selbst, wenn wir einen Handwerker brauchen und lange dafür suchen müssen, da es zu wenige davon gibt. Doch auch in vielen anderen Bereichen knirscht es gewaltig. Es braucht eine Verstärkung der dualen Ausbildung und vor allem eine Imagestrategie, die schon in der Schule mit Praktika o. ä. beginnt und sich in Messen fortsetzt. Vielen Berufen haftet ein Image mit schlechter Bezahlung an, welches so nicht stimmt, im Gegenteil. Auch gibt es schon einige Arbeitgeber, die die Attraktivität ihres Unternehmens durch mehr Urlaub etc. erhöhen. Um Arbeitsplätze zu besetzen, sollte man aber auch Langzeitarbeitslose, die Hartz IV (Bürgergeld) beziehen, endlich qualifiziert aus- und weiterbilden und bei einer grundlosen Verweigerung empfindliche Kürzungen des Unterhaltes durchführen.

Natürlich muss auch über die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland nachgedacht werden. Doch wachsen auch die nicht auf den Bäumen. Eine vernünftige und qualifizierte Ausbildung, gepaart mit der Aussicht eines attraktiven Gehaltes, sowie einer starken Imagekampagne sollte das Gebot der Stunde sein. Ansonsten gefährden wir den Wirtschaftsstandort Deutschland auch in diesem Bereich und das können wir uns nicht leisten.

Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.

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