Verfügbare und bezahlbare Rohstoffe sind essentiell für unsere Wirtschaft, für unsere Unternehmen. Die aktuelle weltpolitische Situation fordert uns, neue Wege der Rohstoffgewinnung zu gehen, damit Produkte auch weiterhin verfügbar und bezahlbar bleiben. Die heimische Rohstoffgewinnung muss wieder mehr in den Fokus rücken und gleichzeitig neue Handels- und Investitionsmaßnahmen mit Drittstaaten anstreben. Es braucht einen Ausbau in den Instrumenten auf Bundes- und europäischer Ebene zur Unterstützung von Unternehmen bei Rohstoffaktivitäten im Ausland. Steuerliche Vorschriften für Rohstoffunternehmen bezüglich der Vorratsbewertung müssen neu evaluiert werden, um die Bevorratung zu richtigen Rohstoffen zu fördern. Genauso wichtig ist es, die heimische Kreislaufwirtschaft von mineralischen Rohstoffen zu fördern, um das Wiederverwenden und die Wirtschaftlichkeit dieser zu steigern.
„Eine stabile Rohstoffversorgung und die Unabhängigkeit von einem großen Lieferanten sind entscheidend für die deutsche Wirtschaft. Russische Gaslieferungen aus der Vergangenheit sollten uns eine Lehre sein. Unabhängigkeit und die Verteilung auf mehrere Partner müssen zukünftig das oberste Gebot sein. Doch leider scheint man nicht viel gelernt zu haben, wenn man nach Hamburg schaut und sehen muss, dass es einem der größten Staatskonzernen Chinas erlaubt wird sich an einem Terminal des Hamburger Hafens zu beteiligen. Die Argumentation, es gäbe keine sicherheitsrelevanten Bedenken und es handelt sich nach dem ausgehandelten Kompromiss nur um eine Minderheitenbeteiligung, ist genauso naiv wie damals die Fokussierung auf russisches Gas. Das große Ziel Chinas über eine neue Seidenstraße, und damit auch dem Aufkauf von Firmen, Häfen etc., langfristig großen wirtschaftlichen Einfluss (über uns) zu gewinnen, wird nicht gesehen. Kurzfristige Profite stehen hier im Vordergrund. Das sollte uns bekannt vorkommen und uns vorsichtig werden lassen. Deshalb ist es wichtig auf eine unabhängige Rohstoffsicherung zu setzen, die Einkaufspolitik fremder Staaten argwöhnisch zu hinterfragen und Partnerschaften zu verteilen“, so Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.