Einfaches Bauen muss her

Baumaterialien haben sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr enorm verteuert. Vor allem bei energieintensiven Stoffen wie Stahl und Glas, aber auch bei auf Erdöl basierende Produkte wie Bitumen lassen sich hohe Preissprünge verzeichnen. Die Preise bei Holzprodukten sind dagegen sehr uneinheitlich. Gründe für diese Verteuerungen sind Lieferengpässe, Materialknappheit die hohen Energiepreise. Gerade der große Preisanstieg bei Diesel setzt der Baubranche stark zu. So verteuerten sich Neubauten von Wohngebäuden 2022 um 16,4% im Vergleich zu 2021. Folge von diesen Verteuerungen sind weniger Bauanträge. Mit der geplanten Neufassung der europäischen Richtlinie zur Gebäudeenergieeffizienz werden weitere Baukostensteigerungen erwartet.

„Deutschland braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Es ist essentiell. Doch hohe Preise verhindern das. So leidet auch die gesamte Baubranche durch den Rückgang von Aufträgen. Eine dauerhafte Unterauslastung, mit dem Abbau von Kapazitäten als Folge, droht. Bauen muss einfacher werden. Ob Ausweisung neuen Baulandes wo immer möglich, Einrichtung eines Behördenportals, einem vollständig digitalen Bauantrag samt Genehmigungsverfahren, handfesten Förderungen im Neubau oder die Senkung der Grunderwerbssteuer – es gibt viele Möglichkeiten den Hebel anzusetzen. Wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden, um den Druck aus der Branche zu nehmen. Ansonsten geraten, die zu Recht auferlegten Ziele für Wohnraum, in Gefahr“, so Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.

Quelle: Deutsches Handwerksblatt

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