Innenstadt + Mittelstand = Attraktivität

Für eine interessante Innenstadt benötigt man auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Leider wird bei Stadtplanungen die Wirtschaft oft vernachlässigt, diese gerne an den Rand gedrängt. Doch gerade viele klassische Betriebe wie Bäcker, Fleischer, Optiker, Textilreiniger, wie auch Büros, z. B. Maler oder Fliesenleger, lassen sich in Einkaufs- und Wohnstraßen finden. Die urbane Nähe, die Nähe zum Kunden, wird dabei geschätzt. Weiterhin sind Stellplätze, aber vor allem die Anbindung an das Straßennetz wichtige Faktoren für eine Ansiedlung von Handwerksbetrieben.

Doch im Laufe der letzten Jahre hat sich viel geändert. Bei Neubauflächen werden klassische Gewerbe- und Mischflächen immer mehr durch Wohnungsbau verdrängt, die Quadratmeterpreise schießen in die Höhe, ebenso die Mietpreise. Leider hat sich auch die Akzeptanz von Betrieben in Wohnvierteln verringert, da sich Anwohner immer empfindlicher gegenüber Gewerbetreibenden zeigen. Auch spielen die städteplanerischen Mobilitätseinschränkungen eine immer größere Rolle für Wegzug oder Nichtansiedlung im Innenstadtbereich. Die Verbannung des Autos in immer mehr Städten sorgt für große Probleme von Handwerksbetrieben, die auf das Auto, Lieferverkehr etc. angewiesen sind.

Als wären diese Probleme nicht groß genug, kamen Pleiten großer Kaufhäuser, die Corona-Epidemie, Lieferengpässe, die Folgen des Ukrainekrieges, einhergehend mit der Energiekrise und dem ohnehin kometenhaften Aufstieg der Online-Konkurrenz hinzu.

„Mit dem Wegzug und dem Niedergang des Mittelstandes in den Innenstädten entstehen uniformierte Städte, die mit ihren immer gleichen Ketten und jede Menge Leerstand wirklich nicht glänzen können. Viele Probleme sind selbst gemacht und könnten von den Kommunen auch bekämpft werden. Denn nur mit einer Vielfalt an Betrieben und Geschäften können die Städte wieder belebt und interessant gestaltet werden. Leerstand bringt niemandem etwas und fördert nur die Unattraktivität“, so Liliana Gatterer, Präsidentin des Bund der Selbständigen Deutschland e.V.

Quelle: Deutsches Handwerksblatt

Jetzt teilen!

Facebook
Twitter
LinkedIn